


Tattoos im Sommer – was du wissen musst (und was du besser lässt)
Es ist wieder soweit: Die Temperaturen werden heißer, die Klamotten kürzer und überall blitzen die schönsten Tattoos hervor. Da bekommt man direkt Lust auf frische Tinte unter der Haut!
Auch auf Social Media boomt aktuell der Sommer-Tattoo-Content. Doch damit kursieren auch zahlreiche Hacks, wie man sich trotz Sonne, Hitze und Badespaß sicher tätowieren lassen könne. Besonders beliebt sind „Geheimtipps“ von selbsternannten Tattooexperten, wie Vaseline oder Kinesiologie-Tape auf das frische Tattoo als Schutz vor Sonne und Wasser aufzutragen. Sie versprechen eine unkomplizierte Heilung im Badeurlaub, sind in Wahrheit aber eher ein Infektions-Cocktail mit Ansage.
Wie du dein Tattoo trotz Hitze sicher durch den Sommer bringst und welche Besonderheiten es gibt, erfährst du hier:
Warum muss ich so viel im Sommer beachten?
Ein Tattoo braucht je nach Stil, Größe und Hauttyp 4–8 Wochen, um zu verheilen. Dabei unterscheidet sich beispielsweise ein kleines Fineline Tattoo in seiner Heilung von einem Blackwork Motiv. In dieser Zeit ist deine Haut verletzt und somit weniger geschützt, doch vor allem im Sommer gibt es einige Faktoren, für welche deine Haut eben genau diesen Schutz benötigt, wie zum Beispiel:
UV-Strahlen:
Ohne eine intakte Hautbarriere können UV-Strahlen Verbrennungen verursachen und die Heilung erheblich beeinträchtigen. Außerdem zerstören sie so schneller die Farbpigmente deines Tattoos, wodurch es deutlich schneller verblassen kann.
Baden (Pool, Meer, See):
Ein frisches Tattoo ist eine offene Wunde. Im Wasser lauern Keime, Chlor, Salz und andere Chemikalien, welche so in die Haut eindringen können und Entzündungen verursachen. Deshalb gilt: Baden mit einem frischen Tattoo ist ein absolutes Tabu.
Schweiß:
Auch Schweiß kann die Wundheilung verlangsamen und zu Hautirritationen führen. Daher solltest du in den ersten 2–4 Wochen nach deinem Termin auf intensiven Sport verzichten und nicht in die Sauna gehen.
Wer also unmittelbar nach dem Tattoo-Termin in den Sommerurlaub fliegt, riskiert nicht nur ein unsauberes Ergebnis, sondern auch eine Infektion. Aus diesem Grund raten wir dringend von einem Badeurlaub in den ersten 4–6 Wochen ab.
Wie du trotzdem den Sommer mit deinem neuen Kunstwerk genießen kannst:
Natürlich kann man sich trotzdem im Sommer tätowieren lassen. Wer nicht direkt in den nächsten Badeurlaub verreist und sein Tattoo gewissenhaft pflegt, muss sich keine Sorgen machen.
Achte dabei möglichst auf die Position deines Tattoos, damit du es vor direkter Sonneneinstrahlung schützen kannst. Achtung: UV-Strahlen dringen auch durch dünne Stoffe! Und falls sich Sonne oder Freibad doch mal nicht vermeiden lassen, kannst du dir kurzfristig ein sauberes Handtuch locker um die Stelle wickeln. Zudem gibt es inzwischen weitere Alternativen, wie zum Beispiel eine UV-Second-Skin-Folie, die auch einen temporären Schutz bieten.
Und Thema Baden? – Wenn dein Tattoo am Oberkörper ist, spricht auch nichts gegen eine kurze Abkühlung. Es muss ja nicht der ganze Körper ins Wasser, Hauptsache dein Tattoo bleibt im Trockenen.
Schwieriger wird’s bei einem Tattoo am Fuß, es sei denn, du gehst gerne im Handstand ins Wasser. ;)
Fazit: Tätowieren im Sommer? Geht mit Verstand und ein paar Tricks von deinem Tattoo-Artist!
Ein frisches Tattoo ist wie ein Baby, es braucht Pflege, Schutz und Geduld. Der Sommer ist dennoch kein Grund, um auf dein neues Motiv zu verzichten. Wer seinem Tattoo in den ersten 4 Wochen eine Schonzeit gönnt, wird trotz Hitze mit einem perfekten Ergebnis belohnt.
Denn: wer seinen Körperschmuck liebt, der schützt ihn.