Linework Tattoo

Unter Linework werden, wie der Name schon verrät, linienbasierte Stile und Techniken zusammengefasst. Diese Art des Tätowierens ist im Vergleich noch recht jung und hebt sich durch die filigrane Technik in der Gestaltung der Motive deutlich von den klassischen Stilen ab. Linework zeichnet sich durch die Ausarbeitung feiner, dünner Linien aus, die im Zusammenspiel ein Kunstwerk entstehen lassen. Bei der Erstellung werden Motive oft auf den Einsatz einer einzigen Linie oder weniger einzelner Linien abstrahiert. Charakteristisch sind Gesichter, Blumen, Pflanzen oder kleine Objekte. Durch die Verwendung von dünnen Nadeln kann in diesem Stil am detailreichsten gearbeitet werden. Oft ergänzt Linework auch andere Stile wie Sketch oder Realismus. Zum Linework gehören Fineline, Oneline und Single Needle, die aber jeweils für sich genommen eigene Stile bzw. Techniken bilden.

Unsere Tattoo-Artists für diesen Stil sind: Christin, Janina, Simone, Julia, Sophie

Fineline gehört zu den neueren Stilen, da sich die Technik über die Zeit weiterentwickelt hat: Die Nadeln wurden dünner und die Maschinen präziser. Dadurch entstand die Möglichkeit, sehr viel feinere, filigranere Linien zu tätowieren. Das entspricht der Nachfrage der Kund*innen, da diese sich vermehrt kleine, minimalistisch Motive wünschen. Allerdings ist hier großes handwerkliches Geschick erforderlich, um eine saubere Ausführung zu garantieren. Der Artist sollte auf feine Linien spezialisiert sein und wissen, wie sie abgeheilt wirken, um optimal beraten und ausführen zu können. Wichtig ist auch zu beachten, dass die Abstände zwischen den Linien eingehalten werden, da sie sonst mit der Zeit ineinander verlaufen. Nicht jedes Motiv funktioniert als Fineline Tattoo in jeder Größe, daher braucht es auch hier eine gute Beratung zur Umsetzung des Wunschmotivs.

Fineline Tattoos lassen sich gut erweitern und mit anderen Stilen wie Realismus, Mandala und Dotwork kombinieren. Sollte das Motiv irgendwann nicht mehr gefallen, ist es sehr leicht zu covern. Fineline wird oft mit einer 3er Nadel oder mittlerweile auch einer Single Needle gestochen. Bei der Auswahl der Körperstelle muss auf jeden Fall die Beschaffenheit der Haut berücksichtigt werden. Am Oberschenkel oder Po-Bereich hat die Haut oft Dehnungsstreifen, daher sind diese Stellen eher kritisch. Auch auf dem Rippenbogen empfiehlt sich ein Fineline Tattoo nicht, wenn die Rippen zu deutlich hervortreten, da Linien darauf nicht geradlinig aussehen werden.

Bei der Pflege des abheilenden Tattoos muss besonders darauf geachtet werden, keinen Schorf abzukratzen, da sonst große Lücken im Motiv entstehen können. Die Linie besteht nur aus wenigen Pigmenten, die unbedingt unbeschadet abheilen müssen. Wer sich für ein Fineline Tattoo entscheidet, sollte berücksichtigen, dass ein Nachstechen häufiger vorkommt als bei anderen Tattoostilen. Die feinen Linien sind insgesamt nicht so langlebig wie beispielsweise dicke Outlines bei Traditional Tattoos.

Motive, die nur aus einer einzigen Linie mit einem Anfang und einem Ende bestehen, nennen sich Oneline. Die Stärke der Linie kann dabei variieren: sowohl die 1er Nadel, die sogenannte Single Needle, als auch die 3er oder 5er Nadel kommt bei diesem Stil gerne zum Einsatz. Der Trend geht hier stark zu einer sehr filigranen Linie, die das Motiv leicht und elegant wirken lässt. Oneline Tattoos zählen zu den minimalistischen Tattoos. Sie sind sehr abstrakt und weisen keine Details auf, sondern zeichnen nur grob, manchmal fast schemenhaft, eine Form nach. Beliebte Motive sind Gesichter, Posen, Flora & Fauna und geometrische Formen. Aber auch Objekte und viele weitere Motive können auf diese abstrahierte Weise als „einliniges“ Tattoo umgesetzt werden. Damit sich die Wirkung dieses Stils entfalten kann, bleiben Oneline Tattoos für sich alleinstehen und werden nicht mit anderen Stilen kombiniert. Durchaus beliebt ist aber das Platzieren vieler eher kleinerer, minimaliatischer Tattoos auf einzelnen Körperbereichen.

Eine Variante des Fineline oder Oneline, bei der nur die 1er Nadel zum Einsatz kommt, nennt sich Single Needle. Dabei wird nur mit einer einzigen 1er Nadel, die gleichzeitig die dünnste von allen ist, tätowiert. Somit ist diese Technik die feinste und filigranste: dünner kann eine Linie nicht werden. Das Tätowieren einer solchen Linie ist eine besondere Herausforderung, da jeder Wackler und jede Unebenheit sofort zu sehen ist. Hier ist nicht nur absolute Präzision erforderlich, sondern auch Expertise in der Ausführung der Technik. Denn wenn ein Artist diese Technik nicht beherrscht, können Blowouts entstehen. Dabei verläuft die Farbe unter der Haut, sodass rund um das Tattoo ein Schatten liegt, der aussieht, als sei die Linie des Tattoos „ausgelaufen“. Wie bei Fineline Tattoos auch, ist nicht jede Körperstelle und jede Hautpartie für diesen Stil geeignet. Bei der Beratung zum Motiv und der Wunschstelle ist es daher wichtig, der Empfehlung des Artists zu vertrauen, damit das Ergebnis auch von langlebiger Qualität ist.