Lettering Tattoo

Von Chicano bis fineline Schriftzügen

Schriftzüge sind seit vielen Jahrzehnten sehr beliebt, drücken sie doch eine unmissverständliche Botschaft an die Lesenden aus. In der Tattoowelt bezeichnet man diesen Stil umfassend als Lettering. In diese Kategorie fallen sowohl einzelne Buchstaben, Schriftzeichen und Wörter als auch Wortgruppen und ganze Sätze. Die stilistische Bandbreite für die Ausgestaltung von Schriftzügen ist groß. Sie können sehr filigran und minimalistisch gearbeitet werden, wie im Fineline, aber auch großflächig, mit vielen Schnörkeln und Details. Die Tattoos können kalligrafisch inspiriert, freehand gezeichnet, dreidimensional wirkend oder schattiert sein. Auch die Schriftart, im Grafikdesign „font“ genannt, kann unter hunderten verschiedenen ausgewählt werden. Dazu gibt es auch hilfreiche Websites (wie z.B. dafont.com ) zum Durchstöbern und Vergleichen.

Bei der Gestaltung eines guten Letterings gilt es zu beachten, dass die Größe der Schrift den Detailgrad der Ausarbeitung beeinflusst. Je kleiner die Schrift gestochen wird, desto weniger Details können eingearbeitet werden. Lettering wird oft und gerne in Kombination mit anderen Tattoostilen, wie Black & Grey Realismus oder Porträts, umgesetzt. Formgebend ist dabei immer der Untergrund, auf dem der Schriftzug platziert werden soll. Um die richtige Wirkung zu erzielen, muss das Lettering in Größe und Gestaltung an die Körperstelle angepasst werden.

Je nach dem, für welche Art des Letterings man sich entscheidet, kann die Wirkung sehr unterschiedlich ausfallen. Lettering Tattoos entwickelten sich als Teil des „Chicano“-Stils in den 1970er Jahren im Gangster Milieu Chicagos sowie in Los Angeles und Teilen Mexikos - vor allem als Symbole der Zugehörigkeit zu Barrios oder Banden. Thematisch befanden sich die Schriftzüge zwischen Loyalität, Glaube, Liebe zur Familie und Hass auf die Obrigkeit. Über die Zeit fand diese Form des Letterings Einzug in die Mainstream-Kultur, vor allem durch die Repräsentation im US-amerikanischen HipHop. Am häufigsten werden Schreibschriften (Scripts) und gebrochene Schriften (Antique) tätowiert. Namen, Geburtsdaten oder das eigene Lebensmotto waren lange Zeit favorisierte Letterings.

Heute sind vor allem fein gearbeitete, filigrane Letter Tattoos beliebt, die wie von Hand geschrieben oder von der Schreibmaschine gedruckt aussehen. Dabei wird nicht nur in schwarz, sondern auch mit Farbe gearbeitet. Die inhaltliche Bandbreite reicht von Poesie bis zur Selflove-Botschaft. Bei der Wahl einer Sprache, die man selbst nicht in Wort und Schrift beherrscht, ist allerdings Vorsicht geboten. Eine solide Recherche und die Überprüfung durch Native Speaker ist dabei absolut ratsam, um am Ende keine Fehler auf der Haut zu tragen. Auch wenn das selbst den größten Stars schon passiert ist: diese Peinlichkeit lässt sich mit sorgfältiger Vorbereitung glücklicherweise leicht verhindern.

Unsere Tattoo-Artists für diesen Stil sind: Simone, Christin, Julia, Janina, Sophie