Bunte Tattoos und die neue REACH-Verordnung – Alles, was du wissen musst!

7. Februar 2025

Wenn Du darüber nachdenkst, Deine Haut mit einem bunten Tattoo zu verschönern, ist es wichtig zu wissen, aus was Tattoofarben eigentlich bestehen. Grundsätzlich setzen sich Tattoofarben aus Pigmenten und einem Trägerstoff zusammen. Die Pigmente geben die Farbe, während der Trägerstoff – oft eine Mischung aus destilliertem Wasser, Alkohol und Glycerin – dafür sorgt, dass die Farbe gleichmäßig in die Haut eingebracht werden kann. Die Qualität und Zusammensetzung dieser Komponenten spielen eine entscheidende Rolle für die Sicherheit und das Erscheinungsbild deines Tattoos.

Neue REACH-Verordnung: Was hat sich geändert?

In Deutschland und der gesamten EU sorgte die Einführung der neuen REACH-Verordnung für Aufsehen, besonders im Bereich der Tattoofarben. REACH steht für „Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals“. Diese Verordnung zielt darauf ab, die menschliche Gesundheit und die Umwelt vor Risiken durch Chemikalien zu schützen. Seit Januar 2022 sind bestimmte Pigmente, die in der Vergangenheit für Tattoofarben verwendet wurden, verboten, da sie als gesundheitsschädlich eingestuft wurden. Dies hat zu einer erheblichen Veränderung in der Zusammensetzung von Tattoofarben geführt, die nun strengeren Sicherheitsstandards unterliegen.

Worauf solltest Du als Kunde achten?

Wenn Du ein Tattoo in Erwägung ziehst, ist es wichtig, ein Studio zu wählen, das die neuen REACH-konformen Farben verwendet. Informiere Dich vorab, welche Farben das Studio verwendet und ob diese den aktuellen EU-Vorschriften entsprechen. Zudem solltest Du immer auf die Hygiene im Tattoo-Studio achten und dich über die Erfahrungen anderer Kunden mit den verwendeten Farben informieren. Ein seriöses Studio wird transparent über die Inhaltsstoffe seiner Farben informieren und bereit sein, alle deine Fragen zur Sicherheit und Qualität zu beantworten.

Können Tattoofarben Allergien auslösen?

Obwohl die neuen REACH-konformen Tattoofarben sicherer sind, besteht immer noch ein geringes Risiko für Allergien. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf bestimmte Substanzen. Deshalb ist es wichtig, vor dem Tätowieren einen Allergietest durchführen zu lassen, besonders wenn Du bekanntermaßen empfindlich auf bestimmte Chemikalien reagierst. Die meisten professionellen Tattoo-Studios bieten solche Tests an und beraten Dich gerne zu möglichen bekannten Risiken.

Erfahrungswerte mit den neuen REACH-konformen Tattoofarben

Die Rückmeldungen zu den neuen REACH-konformen Tattoofarben sind überwiegend positiv. Viele Kunden berichten von einer verbesserten Verträglichkeit und einer hervorragenden Farbqualität. Die Farben bleiben leuchtend und klar, und die Risiken von Hautirritationen und allergischen Reaktionen sind deutlich reduziert. Tattoo-Künstler schätzen ebenfalls die neuen Farben, da sie sicherer für ihre Kunden sind, zusätzlich eine hervorragende Konsistenz und Deckkraft bieten, die künstlerisch anspruchsvolle Tattoos ermöglicht.
Indem Du Dich für ein Studio entscheidest, das die neuen Standards einhält und hochwertige, REACH-konforme Farben verwendet, kannst Du Dich auf ein sicheres und schönes Tattoo-Ergebnis freuen.
Eines der wenigen Mankos das europäische Tattookünstler jedoch bemängeln ist, dass die bewährten Produzenten von Tattoofarben nur eine reduzierte Auswahl an Farbnuancen als REACH-konform herstellen, da diese Verordnung nur in der EU und nicht weltweit gilt und es daher schlichtweg finanziell nicht attraktiv genug ist. Das ist schade! Aufgrund dessen müssen aktuell noch einige Farbnuancen von den Künstlern von Hand angemischt werden, was in diesen Fällen natürlich Mehrarbeit für die Tattookünstler bedeutet. Ebenfalls sind die REACH-konformen Farben aufgrund der aufwändigeren Herstellung deutlich im Preis gestiegen, was sich gerade bei großflächigeren Farbtattoos schlussendlich im Preis bemerkbar macht.
Hoffen wir, dass die EU-weite REACH-Verordnung weltweit weiteren Anklang findet und wir somit mit wachsender Attraktivität für die Produzenten in Zukunft wieder auf das gesamte Spektrum der Tattoo-Farbnuancen zurückgreifen dürfen.